Der SCHLAGANFALL

In jedem Jahr erleiden in Deutschland 250.000 Menschen einen Schlaganfall. Er ist die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für Behinderungen im Erwachsenenalter.

In erster Linie betrifft die Erkrankung vorwiegend ältere Menschen – rund Dreiviertel aller Schlaganfallbetroffene weltweit sind über 70 Jahre. Pro Jahr sind in Deutschland aber auch etwa 10.000 bis 14.000 Männer und Frauen unter 50 Jahren betroffen. Sogar 300 Kinder erleiden jährlich einen Schlaganfall.

Man unterscheidet grundlegend zwei Arten von Schlaganfall: Am häufigsten kommt der ischämische Insult vor. Dieser tritt auf, wenn ein Blutgefäß im Gehirn plötzlich durch ein Blutgerinnsel verschlossen wird (Hirnthrombose oder Hirnembolie). Dem hämorrhagischen Insult liegt dagegen eine Hirnblutung als Ursache zugrunde.

Sowohl beim ischämischen wie auch beim hämorrhagischen Hirnschlag wird das betroffene Hirngewebe nicht mehr ausreichend durchblutet, erhält dadurch zu wenig Sauerstoff und stirbt ab. Größter Risikofaktor für einen Hirninfarkt ist Bluthochdruck.

Die Symptome bei einem Schlaganfall richten sich nach der betroffenen Region im Gehirn. Meistens kommt es zu einer Lähmungserscheinungen  und Sprachstörungen. Treten diese neurologischen Ausfälle nur vorübergehend und ohne bleibenden Schaden auf, kann es sich um eine Vorstufe eines Schlaganfalls handeln. Die Akut-Schlaganfall-Behandlung zielt in den ersten Stunden nach dem Ereignis darauf ab, die Sauerstoffversorgung der betroffenen Hirnregion wiederherzustellen, damit möglichst wenig Hirngewebe Schaden nimmt.

Polyklink Süd - Melchendorfer Straße 1 | 99096 Erfurt

Schlaganfallzentrum ERFURT

Polyklinik am Südpark
Melchendorfer Straße 1
99096 Erfurt

Ansprechpartnerin: Angelika Barasch
Tel: 0151 53566803
www.schlaganfall-erfurt.de

Es gilt: Bei jedem Schlaganfall ist umgehend ärztliche Hilfe und eine angemessene Therapie erforderlich. Das englische Motto lautet „Time is brain“, das heißt übersetzt „Zeit ist Gehirn“.

Sehr wichtig nach dem Schlaganfall und der Versorgung im Akut-Krankenhaus ist ein rechtzeitiger Beginn der Reha-Behandlung. Nur so kann der Betroffene verlorene Fähigkeiten wiedererlangen. Die Stimulation der betroffenen Körperseite ist entscheidend, um die dort verbliebenen Fähigkeiten nicht verkümmern zu lassen. Damit Muskeln nicht abbauen und Gelenke nicht versteifen, wird die geschädigte Körperseite gezielt trainiert. Außerdem erhält der Patient Unterstützung, trotz bleibender Einschränkungen in seinem Alltag wieder zurechtzukommen.

Werden bei einem Schlaganfall die Sprachzentren der linken Hirnhälfte beschädigt, so kann der Patient nicht mehr richtig sprechen, lesen oder schreiben. Die Diagnose lautet dann: Aphasie. Eine schwere Erfahrung für Betroffene und Angehörige. Schon kurz nach dem Schlaganfall sollten die ersten sprachlichen Übungen beginnen, und nach vier bis sechs Wochen kann die gezielte Therapie einsetzen. Zu Hause besteht die Notwendigkeit der ambulanten Sprachtherapie durch einen Logopäden, der sich auf dem Gebiet der neurogenen Sprachstörungen auskennt.

In unserem Aphasie & Schlaganfallzentrum Erfurt unterstützen wir die Betroffenen und ihre Angehörigen.

Wir vermitteln Ärzte und soziale Dienste, helfen bei der Suche nach niedergelassenen qualifizierten Therapeuten. Wir bieten neben Seminaren für Angehörige und Therapeuten auch Schlaganfallsportgruppen sowie Selbsthilfegruppen.